Not in Indien lindern helfen

30.07.2015

Mitterteich. Ein alter Bekannterstattete Mitterteich einen Kurzbesuch ab. Doch diesmal stand für Bischof Moses keine Firmung auf dem Programm, sondern eine Spendenübergabe.

Bischof Moses zu Gast in Mitterteich
Bischof Moses (Vierter von rechts) nahm den großzügigen Spendenscheck freudig entgegen. Zur Übergabe waren Pfarrer Anton Witt, Kaplan Andreas Schinko (von rechts), Vertreter des Pfarrgemeinderates und weitere Spender gekommen.

Der Bischof aus Indien war in den vergangenen Jahren schon öfter als Firmbischof im Stiftland. Seit einer Urlaubsvertretung des Pfarrers kommt er immer wieder gern nach Mitterteich. Diesmal zelebrierte er die Abendmesse und traf sich vorher mit Abordnungen der Vereine der Pfarrei.

Herzlich bedankte sich der Bischof für das „Projekt Moses“, das in Mitterteich läuft und armen indischen Kindern den Schulbesuch ermöglicht. Ebenso lobte er die stetige Unterstützung durch die Pfarrgemeinde. Keine besonders guten Nachrichten brachte der Bischof aus Indien mit. Zur Zeit herrsche dort eine große Hitzewelle, der schon über 2.000 Menschen zum Opfer gefallen seien. Über seine Aktivitäten in der Diözese Nellore, wo spezielle Herbergen und Schulen für behinderte Kinder aus armen Familien ihr schweres Los erleichtern, ging der Geistliche dann in seiner Predigt ein.

Viele Spender

Groß war seine Freude über die Spenden aus Mitterteich. Der Pfarrgemeinderat überbrachte die stolze Summe von 3.900 Euro. Sie kann unter anderem durch die Altkleidersammlung, den Palmbuschen- und Osterlämmerverkauf zustande. Auch das „Projekt Moses" steuerte die 1.200 Euro Gewinn vom Weihnachtsmarkt bei. Weitere Spenden überreichten Anni Reif anlässlich ihres Geburtstages, die KAB und der Seniorenkreis.

Bei der Abendmesse stellte Bischof Moses seine Predigt unter das Wort Jesu: „Was ihr dem Geringsten mei ner Brüder tut, das habt ihr mir getan“. So werde durch die Unterstützung aus Deutschland wie der aus Mitterteich 15.000 Kindern aus armen Familien, die auch noch in entlegenen Dörfern wohnen, eine Heimunterbringung und eine Schulausbildung ermöglicht. Eine weitere Aufgabe sieht der Bischof in der Betreuung Leprakranker, die es in Indien noch gebe, obwohl die Lepra offiziell ausgerottet sei. Die hauptsächliche Arbeit bestehe aber in der Seelsorge und der Evangelisation in zwei Bezirken der Diözese.

Hier arbeiteten 140 Priester, 150 Ordenspriester und -schwestern in 80 Pfarrverbänden mit über 250 Dörfern. Es gebe auch 50 Katecheten in Vollzeit und 200 in Teilzeit, die bei der pastoralen Arbeit helfen. Zur Zeit würden 50 Seminaristen ausgebildet. Bischof Moses berichtete von der Gründung eines neuen Ordens „Schwestern vom Kinde Jesu“, der sich für die weltlichen und geistigen Rechte der Kinder einsetze. „Der Orden sorgt dafür, dass die Kinder nicht nur eine glückliche, sondern auch eine heilige Kindheit haben.“

Auch Gebete nötig

Die bis jetzt 19 Ordensschwestern lebten in fünf Gemeinschaften zusammen. Außerdem bereiteten sich acht Novizinnen und zwölf Postulantinnen auf den Ordensberuf vor. Natürlich müssten auch die Gebäude – Kirchen, Klöster, Schulhäuser und Pfarrhäuser – repariert beziehungsweise neu gebaut werden. Auch das kostet viel Geld. Zum Abschluss seiner Predigt bat der Bischof deshalb die Gläubigen, auch weiterhin großzügig zu spenden und zu beten.